Freitag, August 19, 2016

Die hölzerne Maske

Dunkelblau durchmischt von Grau,
ist die Farbe dieser Stunde.
Ein dunstwarmer Rauch schwebt vor dem Munde.
Perltau bedeckt das düstere Land,
auf dem ich keine Spuren mehr fand.
Schwarzer Nebel, er verdeckt die Sicht,
kein Funken, kein Leuchten, gar kein Licht.

Hörst du nicht dumpf, deines Herzens Schlagen.
Höre nicht hin, ihrer Stimmen stetes plagen?
Lasse verklingen ihres Atmens letzter Zug,
verstehe nun des Schauspiels letzter Trug.

Siehst du nicht ihr Gesicht, das Lachen so rein,
oder gar die hölzerne Maske, geschnitzt so fein.
Verziert mit Falten in kleinster Kerbe.
Ist dies der Generation einziges Erbe?
Eine Maske so fein gemacht, du merkst es kaum,
keineswegs kannst deinen Augen nur traun.

Denn riechst du der Tänzerin Schweiß,
wie fröhlich sie tanzt, im Kleide so weiß.
So verdeckt die Maske ihr wahres Gesicht.
Ob sie aus Freude tanzt, das weißt du nicht.
Tanzt sie vielleicht auf glühenden Kohlen?
Schwitzend vom Schmerz der brennenden Sohlen.

Und schmeckt es nicht besser vom Silberbesteck?
Frage nicht, ob kostbare Speise oder Straßendreck.
So isst du doch von feiner Gabel und Messer,
lächel und frage nicht, dann schluckt es sich besser.
Und traut sich einer die Maske fallen zu lassen,
verdirbt es den Hunger und schadet den Kassen.

Und denkst du ,du willst die Wahrheit noch kennen?
Wo schlendern gemütlicher bliebe als rennen.
Willst du sehen das Gesicht der Realität?
Hast du es einmal gesehen so ist Rückzug zu spät.

Drum trage die Maske und Sorge dich gut,
keine Schramme, kein Fehler, bewahre die Hut,
denn ein wahres Gesicht, wie schön es auch sei,
macht einsam, alleine doch bist du dann frei.  
-Mila-

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