Samstag, November 28, 2009
Markttag in Eckernfoerde
Ein buntes Bund Radieschen,
verwelkte im Schaukasten.
Da kam ein junger Mann vorbei,
(Soldat beim Bund) und dachte laut:
„Ich find’ das zum Verdrießen,
der Bund spannt schon über der Plaut..
…ze, ich dürft’ das gar nicht essen.“
Das bunte Bund Radieschen,
sieht seine große Chance,
es protzt mit seinen Farben grell
und will sich dann erheben.
Der junge Mann denkt. „Ach, jetzt kannste,
das Ding trotz allem nehmen,“
und greift mit großem Appetit
…in das Regal daneben…
Freitag, November 27, 2009
Sonnenaufgang
Berg erwärmt durch lichtes Feuer,
erwärmt mich nicht, mich Ungeheuer,
Einsamkeit trägt mich fort.
Erwacht durch Röte, voller Wonne,
scheint mich an, die Morgensonne.
Danke, undankbarer Ort.
contra:
Licht´ges Weltenbild
Berg vom Licht gestillt
Einsambeit und Fülle
bestehen, wie eine Hülle
In Einigkeit mit ihr
ohne Hass und Gier
Nichts bringt mich fort
Danke fremder Ort
27.November09
Die Zeit verändert
wird meines Erachtens unterschätzt.
Ich denke dabei an Jesu Christ,
der vor über 2000 Jahren geboren ist.
Er wird stets angepriesen, bebetet und geweiht,
doch ist das Heute nicht mehr seine Zeit.
Die Kunst des Vergessens steht ihm wohl nicht zu.
Ich mache den Schritt, ich lass ihn in Ruh.
27.November 09
Donnerstag, November 26, 2009
Sie entstehen, beim Laufen, Hüpfen, Rollen.
Wir können Sie nicht verstehen, nur, was Sie uns nützen,
ich denke Sie entstehen, um uns zu schützen.
Unsere Weisheit kann Sie nicht lösen, wir können uns nicht vor Ihnen retten.
Sie wurden nicht aus Materie entwickelt, und dennoch gibt es Ketten.
Es existiert eine Verbindung, zwischen uns und Ihnen,
doch kann ich nicht behaupten, dass Sie uns dienen.
Sie sind uns eine Hilfe, ein lang da gewesener Urinstinkt, vielleicht der längste,
doch will ich Sie auch nicht verstehen:"Warum besteht Ihr? Ängste?"
26. November 09
Mittwoch, November 25, 2009
Begierde
die kann nir keiner untersagen.
Die Gier mit Unschuldigen Geld zu machen,
das nenn ich unterschlagen.
Mit Harmonie und Sinn,
kann es dir gelingen.
Da bekommst du Alles hin.
Da beginnt,
durch einleuchtendes Klingen,
dass wir zufrieden sind.
25. November 09
Dienstag, November 24, 2009
Quantität vs. Qualität
als Stütze bringen sie dir verblendet,
das Nützliche näher.
Ohne die Tat erfährst du nie,
was sie dir bringt, deine Philosophie.
Doch du willst mehr.
Das Handeln im Wandeln mit der Zeit,
das Dasein im Leben macht dich bereit.
Doch wo ist Licht?
Wirkungen reflektieren,
Eindrücke inspirieren.
Mehr ist da nicht.
24. November 09
Freitag, November 20, 2009
Zeitzeuge
die meine Zeit, eine Ewigkeit.
Was ist das schon in einer Gesellschaft,
die mit ihrem Tun nur noch Geld schafft.
Ein Moment, eine kleine Sequenz,
eine kleine Idee in einer Konferenz,
sie wird nicht verarbeitet, jedoch ist sie nicht nichtig,
denn für das Gesamte ist sie wichtig.
Negative, symbolische Beugen.
Ich bin, du bist, alle sind Zeitzeugen.
20. November 09
Donnerstag, November 19, 2009
Vergänglichkeit-Begegnung
Doch sehe ich einen Riss und dort ein Loch.
Die Burg, die ich baute drunten am Strand,
Sie ist schon vergangen, denn sie bestand aus Sand.
Der Mensch, der gerade noch stand ist jetzt gegangen,
Die Gedanken von und mit ihm, gingen mit ihm, doch sind nicht vergangen.
19.November 09
Donnerstag, November 12, 2009
Leistungsgesellschaft
Deshalb sinkt die kreative Quote.
Braucht man mal einen Handwerker, einen konpetenten,
erscheinen nur unfähige Abiturienten.
Ein Talent, ein rechtes Arbeitstier bekommt keinen Job,
er bekommt Harz 4 , der scheinbar Tolle schwebt im Lob.
Die Unfairness entsteht, weil die Schlauen, die den andern nichts gönnen,
denen den Job wegnehmen, die es besser können.
(inspiriert durch Maxim. Terror)
12. November 09
Samstag, November 07, 2009
Die Ausbeutung armer Länder
Wer will denn da mit dem Mainstream laufen?
Nein, ihr seid besonders, ihr seid einmalig.
Wenn ich ehrlich bin, ich kenne euch gar nicht.
Egal, was die andern sagen, ich habe auch Verantwortung zu tragen.
Wenn ich verletze, wenn ich töte.
Fehlt noch, dass ich dabei erröte.
Ich stelle mich hin als Prediger, als Priester.
Ich stelle mich vor, ich bin Minister.
7. November 09
Freitag, November 06, 2009
Das Jahr
die mich das Jahr über begleiten.
Doch treffen nicht alle Seiten an Seiten,
wodurch es einfach wäre etwas abzuleiten.
Die Seite von vor kurzer Zeit
und die Seite von vor einer Ewigkeit,
die werden wohl nie gemeinsame Seiten erleben,
sie müssten sich doch über die Zeiten erheben,
die dort hilflos im Universum schweben
und sich gegenseitig den Raum wegnehmen.
Die Seiten der Zeiten die würden sich streiten,
also lass ich mich von anderen Menschen begleiten
- nicht leiten.
6. November 09
Kriegszug
Die kann man sich doch selbst beantworten.
Solang man nur die Wahrheit spricht.
Bringt dieser Zug, wenn man will dir Torten.
Oder alles andere, was man haben will.
Willst du nichts, so bleibe still.
Donnerstag, November 05, 2009
fognins Kulturnotizen 4
„Ey Alder, hastemal nen Euro, ich schreib dich auch was!
Mittwoch, November 04, 2009
fognins Kulturnotizen 3
Was darf Kultur denn kosten (*)
Neulich war ich in Hamburg. Zusammen mit einigen jugendlichen Begleitern im Alter meiner Kinder. Wir freuten uns auf einen Tag voller Großstadt und Kultur. An der Tür der grossartigen Kunsthalle der Hansestadt, kam dann, zumindest für mich, das unangenehme Erwachen: Zehn Euro Eintritt! Die jungen Freunde brauchten nichts zu zahlen. Ich sollte für anderthalb Stunden Schauvergnügen eine Summe zahlen, die auch für einige Tage Lebensunterhalt ausreichen muss.
Einige Zeit vorher in Kiel. Wir waren extra für die spannende Metallausstellung von Eckernförde zur Kunsthalle angereist. Diesmal waren meine Begleiter älter als ich. Den recht hohen Eintritt hatte ich allein in voller Höhe zu entrichten. Mein etwas älterer Freund ist „schwerbehindert“, meine Freundin, die meine Mutter sein könnte, logischer Weise, Rentnerin. Ich bin als Kreativer selbständig, die Mangelhaftigkeit meines Budget wurde oben schon angedeutet. Ich verstehe nicht, warum ich, der nicht mehr Schüler bin und noch nicht Rentner, die beiden anderen Gruppen subventionieren muss.
Angenommen ich würde als Angestellter richtig gut verdienen, bekäme dann die Frage „Wer muss meinen Museumsbesuch bezahlen?“ ein anderes Gewicht? Als Vater von zwei Kindern bezahle ich dann reichlich Steuern und zahle auch in die Rentenkasse nicht gerade kleine Beiträge ein. Und ich sorge für die Kids, von Essen über Kleidung bis Taschengeld, das habe ich aufzubringen. (Übrigens bis vor Kurzem auch ohne gute Einnahmen). Wenn Eltern über die Finanzierung von Kindern ernsthaft nachdenken würden, hätten sie keine. Mit den Steuern wird unabhängig vom Eintrittspreis das notwendige Defizit der Kunsthalle finanziert. Und die Rentenversicherung funktioniert momentan noch, weil es noch Menschen gibt die einzahlen. In dieser Situation wird der Kulturort von immer demselben Personenkreis gleich mehrfach subventioniert. Scheint mir nicht sonderlich gerecht zu sein. Denn….
… ich behaupte mal frank und frei, dass Kultur zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählt. Und ungehinderter Zugang zur Kultur eigentlich ein Menschenrecht sein müsste. Aber nicht ist, Notabene!
Warum eigentlich nicht? Wie sorgt eigentlich unser Staat für seine Bürger? Was unsere Lobbygesteuerten Berufspolitiker und ihre beamteten Erfüllungsgehilfen wirklich treiben, darüber kann ich noch nicht einmal spekulieren. Und meinen Nerven zuliebe will ich das auch lieber lassen, schliesslich bin ich im besten Herzinfarktalter. Nebenbei: Diese Leute kenne ich nicht (und sie mich auch nicht), sie interessieren sich nur zu Wahlzeiten für Normalbürger.
Es geht auch eine Nummer kleiner. Wir haben neben unserem Land und dem dazugehörigen Bundesland auch unsere kleine Stadt. Deren Politiker kennen meistenteils wenigstens meinen Namen und man grüsst sich auf der Strasse mehr oder weniger höflich.
Diese Politiker sind „Ehrenämtler“ wie sie immer wieder betonen. D.h. sie bekommen nur kleines Geld dafür, dass sie den Kulturausschuss besuchen. Und sie haben bei kommunalen Kulturveranstaltungen (meist) freien Eintritt. Und was unternehmen sie, damit ihr Souverän (vulgo: das Volk) diesen auch erhält?
Sie reden von Finanzierung. Und von Refinanzierung. Von Investoren und zu vermeidenden Belastungen. Im Kulturausschuss, wohlgemerkt. Und solche Bemerkungen wie: In Eckernförde gäbe es bereits genügend Kultur, da müsse man nicht investieren, gibt es als Zugabe. Auch die an anderer Stelle verkündete Idee von einem Kulturkonzept für die Ostseestadt gibt es in diesem Umfeld. Ein Kulturkonzept, in dem man die kulturellen Aktivitäten per Bestandsaufnahme feststellen (lassen?) möchte.
Wir „Kulturbürger“ investieren derweil eifrig in unsere Kinder, ganz ohne externen Investor, Refinanzierung und Bestandsaufnahmen. Und träumen davon, dass zumindest diese mit ihren Kindern ins Museum gehen können. Weil Kultur für alle da ist. In einer fernen, tollen, traumhaft schönen Zeit, in der nicht nur Strassen vierspurig ausgebaut werden, sondern auch die Kulturautobahn. Träum weiter, Demokrat!
(*) Die Frage wurde hier genauso wenig beantwortet, wie die, wer sie denn eigentlich zahlen soll. „Ich nicht!“ darin sind sich der Kulturauschuss und ich uns wohl einig. Immerhin.
Dienstag, November 03, 2009
fognins Kulturnotizen 2
Eine Polemik
Anruf bei einem freien (sprich selbstständigen) Journalisten: Ober er einen Artikel schreiben könne, über eine Person des öffentlichen Lebens, ca. 10 Seiten, 5 Fotos….
„Ich schreibe nur für Geld“ so die vorsichtige Antwort des Schreiberlings. „Bei uns wird alles ehrenamtlich gemacht, sogar das Jahrbuch“ kommt der Konter des Gesprächspartners, der als ehemaliger Beamter eine nennenswerte Pension sein eigen nennt. „Aber es gibt eine Aufwandentschädigung“. Der Journalist überlegt: Kein Auftrag heisst auch keine Einnahmen. Die Zeiten sind mau, längst sind seine monatlichen Verdienste unter den Satz von Hartz IV gesunken. Jeden Monat aufs Neue heisst es Bangen, ob die Miete und der Strom bezahlt werden können. Klar versucht er zu verhandeln, das Angebot der Ehrenmenschen mit Amt lautete auf 200 Euro für 10 Seiten Text mit fünf Fotos. Und der Aufwand? Zwei Gesprächstermine a eineinhalb Stunden plus jeweils eine Stunde Vorbereitung, zehn Stunden Recherche, zwei Fototermine mit insgesamt fünf Stunden, Bildbearbeitung von ca. 60 Fotos zur Auswahl, pro Bild vorsichtig geschätzte 30 Minuten. Sind rund 50 Stunden. Geht auch schneller, aber nicht besser. Der Artikel ist dabei noch nicht geschrieben, die Bänder abtippen lassen kostet auch schon fast einen dreistelligen Betrag.
Ja, 200 Euro sind viel Geld. Fast die halbe Monatsmiete, wenn man den Strom und die anderen Fixkosten einrechnet eher ein Drittel. Wie die Kamera und die Computer bezahlt wurden, dürfte hier ja egal sein? Und womit man die Versicherungen und anderen Kosten leistet, die ein selbständig arbeitender Mensch von seinem Staat aufgebrummt bekommt wohl auch? Die Ehrenämtler sind der vollen Überzeugung, dass das was sie leisten mit ihrem Jahrbuch, ihrem Verein und ihren vielen hundert Stunden unentgeltlicher Arbeit eine Bereichung für die Menschheit ist. Ist es auch, auch ich blättere gerne in ihren Büchern. Doch da, wo diese Menschen, die fast alle einen besonders gesicherten finanziellen Hintergrund haben, andere beauftragen (oder muss man hier schon erpressen sagen? Nein so böse Begriffe gibt es in der heilen Welt der sozial tätigen nicht) für sie zu arbeiten, stimmt das Konzept nicht. Natürlich zahlt dieser Verein an (akademische) Vortragsredner bei Veranstaltungen die üblichen Honorare. Diese Menschen haben den Vorzug bei ihnen nicht Mitglied zu sein, einen festen Arbeitsplatz zu haben und überhaupt nicht erpressbar zu sein. Entweder es wird anständig gezahlt oder der Herr Doktor bleibt zu Hause.
Unser Journalist hat keine Auswahl. Er muss annehmen, egal wie viel Arbeit er für unter drei Euro die Stunde zu leisten hat. Da sein Name unter dem Artikel stehen wird, kann er sich auch nicht mit oberflächlicher und schlampiger Arbeit aus der Affäre ziehen. „Scheiss Kapitalismus!“? Neinja! Die sogen. „soziale“ Marktwirtschaft funktioniert mit dem Bild einer Vollbeschäftigung, in der gut versorgte Bürger in ihrer Freizeit sinnvolles für das Gemeinwohl leisten können und sollen. Leider haben sich die Zeiten geändert. Das Heer der Arbeitslosen, die mit Garantie nie wieder einen Job finden werden, ist Legion. Hartz IV Empfänger sind besser versklavt durch Bürokratie und Amputation ihrer Würde als die lebendige Ware auf antiken Märkten. Damals wie heute ist diese Unterdrückung und Ausbeutung streng im Rahmen des Gesetzes. Aber diejenigen die solche Gesetze machen singen das hohe Lied des Ehrenamtes: Sie sind nicht betroffen und werden es nie sein. Betroffen sind Kleinunternehmer und Angestellte, die auch wenn sie heute noch einen Job ihr Eigen nennen, morgen vielleicht schon die Seiten wechseln müssen. Und dann erst mal gezwungen werden ihre Ersparnisse, die sie für die Ausbildung der Kinder sich abgerungen haben, aufzufressen. Dann sind diese sogar froh, für drei Euro die Stunde arbeiten zu dürfen. Natürlich findet das bürgerliche, durch beamtung gesicherte Mittelfeld ihre Welt in Ordnung. Sie haben ja diese Politiker auch gewählt, werden es wieder tun und sind mit sich, ihrem Ehrenamt (für das vielleicht sogar mal einen Orden gibt!) vollkommen zufrieden. Das ist eine Ehre. Ist es auch eine Ehre für den (un)genannten Verein hungern zu dürfen?(fst)
Sonntag, November 01, 2009
fognins Kulturnotizen 1
Kultur ist keine refinanzierbare Investition, sonder eine Notwendigkeit wie Essen. Kultur ist Bestandteil des Lebensglückes. Genau wie bei der Nahrungsaufnahme, kommt der Mehrwert der Kultur auf anderer Ebene aber zwangsläufig zurück. Da Kultur allen offen steht, die sie sich leisten können, sollten Politiker endlich begreifen, dass Investition in Kultur sozial ist. Kultur ist nicht vom Konsumenten zu bezahlen, sondern von der Gemeinschaft, damit jeder sie nutzen kann. Und Produzenten von Kultur, also Künstler müssen leben können, um diese Sozialität zu schaffen. Ergo muss die Gemeinschaft die Künstler ernähren, damit die Gemeinschaft Nutzen davon hat. Kultur als elitäre Angelegenheit Begüteter verhindert, dass weniger Privilegierte Zugang zur Kultur finden.
Ziel jegliche Politik sollte es sein, das Lebensglück der Bevölkerung zu mehren, nicht zu mindern. Ob Politiker das wissen?