Freitag, Oktober 30, 2009
Erkannt
gefunden und erkannt werden,
sind die Grundlage einer Generation.
Menschen, die mit gestrigen Erkenntnissen argumentieren,
verhindern und behindern die Entwicklung.
Weisheiten müssen mit der Zeit gehen.
30. Oktober 09
Donnerstag, Oktober 29, 2009
Für lebenslange Pubertät
- ein Tagebuch Manifest
von fognin
Solche Männer und ihresgleichen sind geniale Naturen, mit denen es eine eigene Bewandtnis hat, sie erleben eine wiederholte Pubertät, während andere Leute nur einmal jung sind. [...] Daher kommt es denn, dass wir bei vorzüglich begabten Menschen auch während ihres Alters immer noch frische Epochen besonderer Produktivität wahrnehmen, es scheint bei ihnen immer einmal wieder eine temporäre Verjüngung einzutreten, und das ist es, was ich eine wiederholte Pubertät nennen möchteGoethe, Eckermann, 11.3.1828
"Ich bitte euch bei dieser Gelegenheit von ganzem Herzen: Vergeßt eure Kindheit nie! Versprecht ihr mir das? Ehrenwort?"
Erich Kästner, Vorwort zum „Fliegenden Klassenzimmer“
….
Ich will nicht wieder jugendlich sein. Nur die Unbeschwertheit, das Lockere und das umfassende Gottvertrauen meiner früheren Jahre vermisse ich sehr.
….
Dieses ist es, warum ich Jugendliche schätze und suche: Sie haben Fragen, nicht Antworten. Fragen an die Welt, an das Leben, Fragen an sich selbst. Sie sind offen, für alles was als Antwort sich anbietet und nichts – oder zumindest sehr wenig – wird von vorneherein als „Unmöglich“ verworfen. Dies ist auch mein ideeller Entwurf, nach dem ich versuche zu denken und moralische Vorstellungen und Handlungen zu entwickeln. Meist wir „Altersweisheit“ gesucht, wenn es um Ratschlüsse geht. Ich suche „Jugendweisheit“, oder eigentlich die Fähigkeit, durch Fragen zu erkunden und unvoreingenommen betrachten zu können. Nicht auf die vorgedachte Lösung zurück zu greifen, sondern durchaus ungewöhnlich und experimentell zu handeln. Das bringt die Welt weiter.
Das Alter ist konservativ, Jugend progressiv. Wer macht sich denn Gedanken über die Umwelt, den Ausgleich von arm und reich, über Frieden und Gerechtigkeit? Die alten Säcke meines Jahrgangs haben sich längst angepasst, auch wenn sie sich oft noch für die gewesenen Revolutionäre halten. Wen stört es von uns den wirklich noch, das der Strom aus der Steckdose kommende Generationen und ihre Umwelt für immer verseucht?
Gesellschaftlich gilt es als selbstverständlich Jugendliche zu belehren, sie mit Meinungen und (Vor-)Urteilen voll zu stopfen und sie möglichst schnell so dröge, phantasielos und angepasst zu machen, wie es die Belehrenden selbst sind.
Die Idee, Jüngere wirklich zu befähigen, weiser, klüger, und „besser“ zu werden, als man selbst es geschafft hat zu sein, ist nicht sonderlich verbreitet. Sie würde auch eine deutlich andere Haltung voraussetzen: Respekt, Achtung, Ehrfurcht und Neugier im Umgang mit jüngeren Menschen und ein umfassendes Vertrauen. Das schulden wir alte Säcke den schlummernden Fähigkeiten der Nachkommen.
Wie schnell solch eine Haltung Früchte trägt, ist dort zu beobachten wo eine Schule einen solchen Ausnahmelehrer zum Kollegium zählt. Eher wohl bei freien Schulen sind solche seltenen Pädagogen zu finden, da weisungsgebundene Beamte sich wohl kaum über das System erheben können, das sie beschworen haben.
Jugendlich ist für mich ein Mensch, wenn er die Idee entdeckt „selbst sein zu wollen“, also meist mit dem Beginn der Pubertät. (Übrigens nicht zwingend: es gibt junge Menschen, die ihre Jugendlichkeit versäumt haben). Das Bestehende zu hinterfragen, eigene Bedürfnisse zu erleben, zu artikulieren und versuchen sie durchzusetzen ist der Keim des Menschseins. Wer nicht versucht Freiheit zu fassen und nach ihr strebt, hat wesentliche Bestandteile des sich entwickelnden Menschen verloren. Der Drang, Erfahrungen selbst zu machen und so die eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu erkunden bzw. zu erweitern, schafft Fähigkeiten und ist somit ein wichtiger und notwendiger Prozess. Diesen gilt es zu fördern und mit Vertrauen und Verständnis zu begleiten. Widerstand aus dem Bestreben Jugendliche vor den Fährnissen des Lebens zu bewahren, behindert diese in ihrer Entwicklung und für mich ein Verbrechen.
„Pubertät ist, wenn die Eltern anfangen schwierig zu werden“ ist nicht nur humoristisch sondern auch programmatisch zu verstehen. Der Jugendliche verändert sich und es stände dem sogen. Erwachsenen gut an, dies zum Anlass zu nehmen, sich auch zu verändern. Und der neuen Situation positiv zu begegnen. Die Gelegenheit von jüngeren lernen zu können kommt in eine wesentliche Phase. Wohl dem, der diese Change zu nutzen versteht. Es könnte der Start in ein entwicklungsfähiges Leben voller Offenheit und Unvoreingenommenheit sein. Lebenslang zu pubertieren also. Für mich ein fester Bestandteil meines Traumes von einer besseren, humaneren, liebevolleren und ehrlicheren Welt!
Das Fragen
Wieso die ganzen Fragen?
Wozu auch diese?
Wieso das ganze Klagen,
über die nasse Wiese?
Ist es nicht ein Segen, mit dem Regen,
der uns gegeben?
Ja es ist. Das ist beschlossen!
Jeder weiß, wenn er schon mal gegossen.
Durch unaufhörliches Fragen, Antworten und Beschließen,
von kleinen Dingen.
Kann ich allmählich beginnen, mein Leben zu genießen.
Ich beginne zu singen!
29. Oktober 09
Der Lauf de...
Wenn durch Realismus eine moralische Konsequenz missachtet wird,
dann sollte man seinen Standpunkt zu sich selbst überdenken.
Wenn die Realität zur Wahrheit wird, dann Reise ich aus......
25. Oktober 09
Meine Logik
Dann kann ich dir sagen, lohnt der Aufwand nicht.
Wenn der Wille zu wollen mehr Kraft und Verstand braucht, als das Wollen zu lohnen scheint,
Wird der Wille zu wollen des Wollens Feind.
Wenn der Sinn des Sinns vergeblich zu suchen ist,
dann sage ich dir, werde in jenem Punkt ein Spezialist.
9. Oktober 09
Freundeskreis
Wenn alte Freunde Neue werden
Und Neue dir den Spaß verderben
Kann ich dir einen Rat hier geben
Genieß und leb dein Leben!
18. Oktober 09
Schulpause
Doch wenn man ohne Unterricht eine Pause, in der man dann sogar nach Hause
Da sollt man sich Gedanken machen und mal fragen nach dem Sinn.
Oder, ob ich denn überhaupt noch auf der Schule bin?
8. Oktober 09
Putztag
Brei und Mus und Fruchtgemische
Stehn zu Tische, den ich wische
Ich hab den neuen Mopp mit Stiel
Jener Grund war, dass all das fiel.
Unabsichtlich weg geschoben
Liegt nun Brei, Mus auf dem Boden
Nur das Fruchtgemisch, das blieb hängen
Konnt die Schwerkraft wohl verdrängen
Ich bau mich auf in voller Größe
Gebe mir dabei die Blöße,
Denn die Nachbarin sie lachte
Dass ich so den Haushalt machte
„Ich schlag gleich deine Fenster ein!“
7. Oktober 09
Mittwoch, Oktober 28, 2009
Bernstein im Internet
Schreiberechtigung auf Anfrage an redaktion@bernsteine.org. Ich freue mich schon auf Literatur, Bilder und Photos, Gedichte und Sinnsprüche, Aphorismen und Buchrezensionen, Weltschmerzklagen und Lebensfreudegeänge.
Der Blogg wird automatisch in die Facebook Gruppe "Bernstein" importiert, bei der man natürlich auch posten kann (wenn man "Fan" ist).